Morenz, L.D. 2004. Bild–Buchstaben und symbolische Zeichen. Die Herausbildung der Schrift in der hohen Kultur Altägyptens. – Fribourg, Academic Press/Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht (Orbis Biblicus et Orientalis 205)
Abstract
Die Entwicklung der frühen Hieroglyphenschrift in Ägypten gehört zu den Bereichen der Ägyptologie, in denen erst seit den letzten Jahren wieder verstärkt gearbeitet wurde. Ausgelöst wurde dies hauptsächlich von den frühen Funden im Königsgrab U–j in Umm el–Qaab, jedoch widmeten sich die meisten bisherigen Arbeiten diversen Einzelproblemen. Mit dem neuen Werk von Morenz liegt nun eine umfassende Studie zur Herausbildung der Schriftlichkeit Ägyptens vor, die äußerst detailreich ausgearbeitet wurde. Der Autor geht dabei im ersten Teil chronologisch vor. Zuerst untersucht er das allgemeine Verhältnis zwischen Bild und Schrift bzw. Schrift und Sprache. Die frühesten Belege sind ausschließlich als bildhafte Notationen zu interpretieren und werden vom Verfasser der Kategorie „Prä–Schrift“ zugeordnet. Langsam entwickelte sich eine Phonetisierung der Schriftzeichen, die damit einen ersten Schritt in Richtung Schrift bedeutet. Besonders auf dem Gebiet der Eigennamen wurde aufgrund der sich ausweitenden Handelskontakte eine lautliche Kodierung immer wichtiger, so daß die Namen als einer der Auslöser für die Entwicklung der „echten“ Schrift betrachtet werden können.
Der zweite Teil widmet sich der „Interpretation der ältesten ägyptischen Belege“ (p. 58–212) und stellt den Hauptteil der vorlegenden Arbeit dar. Die einzelnen untersuchten Beleg(gruppen) sind anhand des ausführlichen Inhaltsverzeichnisses schnell aufzufinden. Hier geht der Autor am intensivsten in die Tiefe und legt eine erschöpfende Analyse der Quellen vor, vielfach mit eigenen, neuen Interpretationsansätzen und ergänzenden Beobachtungen. Read more...